Damals wie heute
Die Abscheidung von Kohlenstoff aus Treibhausgasen und die unterirdische Speicherung ist keinesfalls eine neue Erfindung. Die Technik sorgte bereits in den letzten Jahrzehnten für Aufsehen und Widerstand. Immer vorne dabei waren Bürgerinitiativen aus den betroffenen Kommunen, über deren Köpfe hinweg Entscheidungen gefällt wurden, die sie und die Umwelt gefährden. Die Umweltorganisation „BI gegen CO2-Endlager“ ist nun auch gegen die neuen Pläne der Bundesregierung, Kohlenstoffdioxid unter der Nordsee zu verpressen, wieder aktiv.
Die Lüge der Brückentechnologie
Wasserstoff nutzt der Energiewende – aber nicht so, wie die Öl- und Gasindustrie behauptet. Mit trügerischen Metaphern und Falschinformationen wirbt sie für Wasserstoff mit CCS. Das bedroht die Energiewende weltweit und ist mit dafür verantwortlich, dass heute immer noch neue Gasvorkommen erschlossen werden.
Der BECCS Bluff
Die Klimapolitik steht vor einem Richtungswechsel: Statt den geordneten Ausstieg aus fossiler Energie zu vollziehen, stellt die Ampelkoalition jetzt eine Vielzahl von Scheinlösungen parat. Diese ermöglichen es Industrie- und Energiekonzernen faktisch, weiter fossiles Erdgas und Erdöl zu nutzen. Darunter fallen auch Negativemissionstechniken wie BECCS und DACCS.
Mit CCS zur Klimaneutralität?
Die Diskussion über CCS zur Erreichung von Klimaneutralität erlebt in Deutschland eine Renaissance. Diese Entwicklung ist durchaus bemerkenswert, da CCS in Deutschland in den 2000er-Jahren auf massiven Widerstand traf und die Technologie nicht weiter erprobt wurde. CCS wird von den Befürworter:innen als objektiv notwendige, letztlich unvermeidbare Technologie zur Erreichung der Klimaneutralität betrachtet und von den Kritiker:innen kategorisch abgelehnt. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Im Kampf gegen schädliche Megaprojekte ausgezeichnet
Anabela Lemos, mosambikanische Umweltaktivistin und Direktorin der Umweltorganisation Justiça Ambiental (Umweltgerechtigkeit), erhält Anfang Dezember 2024 in Stockholm den alternativen Nobelpreis Right Livelihood Award für ihr Lebenswerk. Seit über 20 Jahren kämpfen Lemos und Justiça Ambiental (JA!) gegen Megaprojekte internationaler Konzerne, die lokale Dorfgemeinschaften vertreiben, Lebensgrundlagen zerstören und den Klimawandel anheizen. Dabei kombiniert die Organisation lokale Mobilisierung und Proteste mit politischer Lobbyarbeit und rechtlichen Mitteln.
Der unsichtbare Hunger
Nach Angaben der UN leidet fast ein Zehntel der Weltbevölkerung unter chronischem Hunger. Das kaputte Welternährungssystem sorgt für Umweltzerstörung, welche wiederum den Hunger befeuert. Trotz dieses Zusammenhangs behandeln wir diese Krisen meistens jedoch als zwei voneinander isolierte Phänomene – mit teils fatalen Folgen für die besonders Betroffenen.
Erfolgreiche Hauptversammlung des UN-Welternährungsausschuss
Ende Oktober kam die 52. Hauptversammlung des UN-Welternährungsausschuss (CFS, Committee on World Food Security), dem inklusivsten Gremium der Vereinten Nationen, in Rom zu einem erfolgreichen Abschuss. Angesichts der sich weiter polarisierenden Weltlage und der notwendigen Sondersitzungen zur Beendigung der Versammlungen der letzten Jahre ein nicht zu unterschätzender diplomatischer Erfolg der Vorsitzenden Nosipho Jezile. Ein Erfolg, der gerade zum zwanzigjährigen Jubiläum der Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf angemessene Nahrung wichtige Impulse in die Weltgemeinschaft gibt.
Nachhaltigkeitspolitik mit angezogener Handbremse
In unserer Publikation „Gesetze für Nachhaltigkeit“ haben wir 2021 über 100 Gesetzesvorschläge gesammelt, durch die Nachhaltigkeit verbindlich in der deutschen Gesetzgebung verankert werden könnte. Drei Jahre nach Veröffentlichung der Broschüre und ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl stellt sich die Frage: Wie steht es um die Nachhaltigkeitspolitik der Ampelkoalition?
Nach dem Gipfel ist vor der Konferenz
Ende September 2024 trafen sich Staats- und Regierungschefs in New York zum UN-Zukunftsgipfel und verabschiedeten den Pact for the Future. Dieser Pakt soll die UN auf künftige Herausforderungen vorbereiten und neue Themen auf die Agenda setzen. Die Ergebnisse zur globalen Finanzpolitik sind auch für nachfolgende Großereignisse wie die UN-Konferenzen zum Klimawandel, biologischer Vielfalt oder Entwicklungsfinanzierung relevant. Trotz kleiner Fortschritte verdeutlicht der Gipfel, wie schwer es der Weltgemeinschaft derzeit fällt, Konsenslösungen zu erreichen.
Chemikalienvielfalt
Chemikalien und andere neuartige Substanzen belasten Mensch und Umwelt. Die Anzahl der Chemikalien in der Umwelt überschreitet die planetaren Grenzen und überlastet die regulativen Rahmen, wenn es überhaupt welche gibt. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Viele Lösungen setzen jedoch nicht am Ursprung des Problems an: der Reduzierung der Vielzahl der Chemikalien. Für die chemische Industrie in Deutschland ist die Chemikalienvielfalt nämlich ein Zukunftsmodell.